Diesel und Erdgas

Ein Unterschied zwischen Diesel – und Ottomotor ist die unterschiedliche Verdichtung. Bei Ottomotoren beträgt diese 10:1, bei 14:1 wäre theoretisch Schluss, da die Klopffestigkeit des Kraftstoffes hier überschritten werden würde. Dabei gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen  Verdichtung und Effizienz – letztere steigt nämlich mit steigender Verdichtung. Weil diese hinsichtlich Diesel bei circa 17:1 liegt, bei Kammermotoren sogar bei über 21:1, ist der Diesel so gesehen deutlich effizienter. Dabei kann Erdgas ein Verdichtungsverhältnis von 17:1 ebenfalls locker verkraften, weshalb es sich für den Einsatz im Dieselmotor eignet. Mit der hohen Klopffestigkeit (130 Oktan) vergrößert der Dieselmotor im Erdgasbetrieb somit nochmals die Effizienz um ein paar Prozentpunkte – in Zeiten der hochtechnologischen Entwicklungen in einem bereits sehr weit entwickelten Bereich ist dies ein gewaltiger Schritt – denn normalerweise geht es hier um halbe Prozente, die bereits erfreulich sind.

Bisher fand dies jedoch nur in statisch installierten Anlagen Anwendung, weil diese keine bzw. großzügige Anforderungen an anlagenspezifische Größen wie Platz und Gewicht stellen. Beim Auto sieht das schon anders aus: Das Gewicht bestimmt den Verbrauch entscheidend mit, zudem die Fahrdynamik und den Kaufpreis, da vieles etwas stärker ausgelegt werden muss. Doch das größte Problem ist wohl der Platz: Ein ziemlich großer Erdgastank muss irgendwo noch eine Lücke finden, weiterhin muss die Motorkonstruktion bestimmte Maße erfüllen.

Die Verbrennung des Erdgas geht aber nicht einfach so von statten, sondern muss durch einen Aktivator geschehen. Dies ist im Normalfall Dieselöl, welches sich durch Druck und Hitze selbst entzündet. Somit brauchen Dieselmotoren, die mit Erdgas laufen, auch im “reinen” Erdgas-Betrieb noch Dieselkraftstoff.

Schon allein die Verwendung von Erdgas statt Diesel schraubt die Sauberkeit des Dieselmotors um etwa ein Viertel höher, hinsichtlich des ausgestoßenen Kohlendioxids zumindest. Der entstehende Feinstaub ist natürlich auch sehr gefährlich, doch dieser wird dank gesetzlichen Restriktionen und Förderungen mit Hilfe von Partikelfiltern in der Abgasanlage des PKWs gefiltert.

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