Eine Welle – aber nicht aus Wasser…

Gestern ist mir aufgefallen, dass viele Menschen gar nicht wissen, was genau denn eine Welle ist. Klar, die auf der man surft, das kennt jeder. Aber die technische Bedeutung einer Welle ist vielen Menschen nicht bekannt. Tja, hier kommt die Antwort:

Eine Welle ist in erster Linie dazu da, mechanische Energie zu übertragen, genauer gesagt ein Drehmoment. Eine Welle ist salopp gesagt eine Stange, die eine Drehbewegung überträgt. In alten Autos zum Beispiel kann man mitunter die Antriebswelle vom Motor zur Hinterachse sehen. Die Kurbelwelle im Verbrennungsmotor ist ein weiteres Beispiel. Selbst die kleine Achse im Elektromotor ist eine Motorwelle. Aber was ist daran besonders?

Prinzipiell reicht die Beschaffenheit einer Welle von einfach bis extrem kompliziert. Die Kurbelwelle gehört eher zu letzterem. Am besten lässt sich die Komplexität, die eine Welle annehmen kann, an Hand einer Getriebewelle zeigen. Hier gibt es viele Bauteile, die auf der Welle befestigt werden müssen, Beispielsweise Lager, Zahnräder oder Sägeringe und Passfedern. Mal angenommen es bedarf 2 Zahnrädern inkl. Befestigungsmaterial (also Wellenmutter oder Sägering mit Passfeder). Eine Welle muss dann entsprechende Abstufungen haben. So käme erst das Zahnrad, dies wäre auf der zweithöchsten Stufe, die größte wäre die Wellenschulter, also an der Stelle mit dem größten Durchmesser. Dann ein Absatz auf dem ein Gewinde für die Wellenmutter sitzt, die das Zahnrad axial fixiert. Eine Nut für die Passfeder wird ebenfalls benötigt, um das Zahnrad radial zu fixieren. Im Anschluss die nächste Stufe, denn ein Gewinde kostet Geld und kann nur komplett auf eine Stufe gedreht werden. Wieder eine Stufe als Wellenschulter für das zweite Zahnrad, wieder eine Stufe nach der Wellenmutter inklusive Passfeder. Nach dem Gewinde wieder eine Stufe. Dann die Lagerung. Davor eine Wellenschulter (= Stufe) und danach auch, denn die Oberfläche muss bei einem Lager speziell bearbeitet werden und kann auch hier nur komplett pro Stufe poliert werden, ebenso bei der Dichtung usw.

Eine Welle hat also mehrere Stufen, welche verschiedenste Merkmale haben können, also eine spezielle Bearbeitung der Oberfläche (rau bis glatt) oder Nuten und Löcher für Passfedern, Sicherungsbleche oder Bolzen.

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