Ferrari 400 und 412 – günstiger Einstieg, teurer Unterhalt

Der Ferrari aus der 400er Serie scheint ein vermeintlich günstiger Einstieg in die Welt der sportlichen Fahrzeuge aus Maranello zu sein, auch wenn der Ferrari 400 bzw. Ferrari 412 in all seine Versionen für viele Ferraristi gar kein richtiger Sportwagen ist, da es sich bei diesen Fahrzeugen um so genannte 2+2-Sitzer handelt. Natürlich sind und bleiben es Ferraris, die mit ihrem länglichen und für die Bauzeit von 1976 bis 1989 typisch eckigen Design absolute Geschmackssache sind.

Den Anfang machte der Ferrari 400 GT, der 1976 den sehr ähnlichen Ferrari 365 GT4 2+2 ablöste. Die Technik blieb dabei auch weitestgehend gleich – bis auf den Motor. Der Zwölfzylinder hatte nun nämlich einen Hubruam von 4,8 Litern im Vergleich zu den 4,4 Litern des Vorgängers. Dieser 4,8-Liter-V12 leistete mit seinen Vergasern (der 400 GT war der letzte Ferrari mit einem mit Vergasern bestückten 12-Zylinder) 340 PS. Ein absolutes Novum für Ferrari war die nun alternativ zum 5-Gang-Schaltgetriebe aus dem Hause ZF erhältliche 3-Gang-Automatik von General Motors, die wesentlich öfter geordert wurde. Optisch unterschied sich der 400er kaum vom 365er, es waren eher Kennern auffallende Kleinigkeiten wie beispielsweise die Spoilerlippe vorne, zwei Rückleuchten pro Seite oder die fünf Radbolzen anstelle des Zentralverschlusses, die eine einfache Unterscheidung ermöglichten.

1979 mussten die Weber-Vergaser einer Einspritzanlage weichen, der Ferrari 400i war geboren, leistete aber “nur noch” 310 PS. Eine Modellpflege 1982 brachte nicht nur ein moderneres Cockpitdesign, sondern auch technische Verbesserungen, die die Motorleistung auf 315 PS anhoben. Bis 1985 wurde der Wagen gebaut, dann erfolgte die Ablösung durch den Ferrari 412i. Optisch nur leicht überarbeitet erfuhr der 12-Zylinder eine Hubraumvergrößerung auf 4,9 Liter und brachte somit wieder eine Leistung von 340 PS auf die Straße. Mittlerweile war die Automatik serienmäßig verbaut und das Schaltgetriebe nur auf Wunsch zu bekommen.

Wie eingangs erwähnt scheinen die Ferrari 400- und 412-Modelle der günstige Einstieg in die Ferrariwelt zu sein. Doch bei den günstigen Kaufpreisen sollten die Folgekosten nicht vergessen werden. Die Kosten für Wartung, Ersatzteile und Reparaturen sind gerade bei der 400er Serie wohl nicht zu unterschätzen. Das der V12-Motor entsprechend mit Flüssigkeiten versorgt werden will, versteht sich von selbst. Und auch die Kosten für Versicherung und Steuern sind zumindest bei den jüngeren Modellen, die noch nicht den Oldtimerstatus erlangt haben ebenfalls zu bedenken.

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