Mercedes-Benz M-Klasse W 163 – vom Jurassic Park in den Großstadtdschungel

In den Vereinigten Staaten von Amerika erblickte die M-Klasse 1997 das Licht der Welt und gilt – wie so viele ähnliche Fahrzeuge aus dieser Zeit auch – als Mitbegründer der SUV – Klasse. Leider konnten die Amis nicht die von Mercedes gewohnte Verarbeitungsqualität liefern. Dafür spielte der Wagen im Erscheinungsjahr direkt im Kinofilm “Jurassic Park II” mit, was ja mittlerweile eine gängige Marketingform ist. Immerhin auch eine Steigerung, schließlich kamen im ersten Teil ja “nur” Ford Offroader zum Einsatz. Der neue Mercedes-Benz war doch eher ein Lifestylelaster für die betuchtere Klientel. Um Stress mit BMW zu vermeiden, die ja das “M” für ihre schnellen Modelle im Namen trugen, wurden die SUV der M-Klasse als ML verkauft. So hießen die Modelle beispielsweise ML 320 oder ML 270 CDI.

Mercedes-Benz M-Klasse W 163In Deutschland war wohl der besagte ML 270 CDI mit fünf Zylindern und 163 PS die erste Wahl der Kundschaft. Die erste bis 2005 gebaute Generation der M-Klasse – intern W 163 genannt – wurde im Laufe ihrer Bauzeit aber mit vielen Motoren angeboten, wie einem weiteren Diesel, dem ML 400 CDI mit acht Zylindern und 250 PS. Außerdem gab es Benziner mit vier, sechs und acht Zylindern, einem Hubraum von 2,3 Litern im kleinen ML 230 bis hin 5,5 Litern im ML 55 AMG. Die Leistungsspanne reichte von 150 bis 347 PS, die dem rund 2,2 Tonnen schweren Allradler auf bis zu 235 km/h Höchstgeschwindigkeit verhalfen.

Die erwähnt schlechte Verarbeitungsqualität scheint die größte Schwachstelle zu sein, Kunden berichteten von offen bleibenden Schiebedächern, sich lösenden Türdichtungen, nicht alarmierenden Alarmanlagen und sogar wackelnden Sitzen. Am Rahmen auftretender Rost wurde 2002 immerhin in einer Kundendienstaktion beseitigt. Die Prüfingenieure des TÜV bemängeln vor allen Dingen die schlechten Achsen, den Ölverlust und das viel zu hohe Lenkungsspiel. Die Beleuchtung ist auch eher ein dunkles Kapitel. Erstaunlich bei einem Fahrzeug dieser Größe ist, das die M-Klasse Bremsscheiben nicht wirklich schnell verschleißen und die gesamte Bremsanlage wohl einen standfesten Eindruck macht – ebenso wie die äußerst haltbaren Auspuffanlagen. Immerhin etwas.

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