Mitsubishi L300 – der Fernost-Bulli

Mitsubishi L300 II
Anfang der 80er Jahre – genauer gesagt 1980 – präsentierte Mitsubishi den L300, der in der damaligen Klasse der Kleinbusse gegen den VW Bus antreten sollte. Immerhin war der Mitsubishi genauso eckig wie der damals aktuelle VW T3, hatte allerdings 2 Schiebetüren und einen moderneren wassergekühlten Motor. Dieser verfügte über einen Hubraum von 1,7 Litern und leistete 65 PS. Sein großer Vorteil war der günstige Neupreis gegenüber der Konkurrenz, allerdings fehlte im das Image und vor allen Dingen die Haltbarkeit. Rost ist leider ein großes Thema bei der ersten Generation des L300 und auch die Technik an sich spielt nicht immer mit. Interessant ist allerdings, dass es den Bus ab 1983 auch als Allradvariante gab. Er hatte die Vierradtechnik des Mitsubishi Pajero verbaut und konnte somit auch gegen den Synchro in den Wettbewerb gehen. 1984 gab es einen 1,6 Liter-Benzinmotor und eine Dieselvariante.

1986 / 87 gab es eine neue Generation, die vom Grunddesign her gleich blieb, aber eine flottere Frontpartie aufwies, die den ganzen Bus gleich viel moderner wirken ließ. Im Innenraum gab es kleinere Aktualisierungen und auch einige technische Neuerungen hielten Einzug. Motorenseitig standen Benziner mit 1,6 Litern Hubraum und 70 PS oder 2,0 Litern und 90 PS zur Wahl. Gefragter war allerdings der Diesel, der aus 2,5 Litern Hubraum 70 PS schöpfte.

Ab 1990 gab es zu den Varianten mit 9 Sitzen (ursprünglich), 8 Sitzen (Allrad) und 6 Sitzen (kombi) auch noch eine Luxusmodell mit 7 Sitzplätzen, Panoramadach, elektrischen Rollos, Servolenkung und 90 PS-Motor mit Katalysator. 1998 wurde die Produktion des L300 als Bus eingestellt, es waren nur noch die Kastenwagen erhältlich. Weltweit wurde und wird der Wagen aber in Lizenz weitergebaut.

Interessant ist, dass die Diesel damals wesentlich beliebter waren und heute aufgrund von Abgasvorschriften und steuerlichen Einstufungen kaum noch interessant sind. Zwar ist der Mitsubishi L300 gebraucht wie auch schon damals neu sehr günstig zu bekommen und bietet mit seiner reichhaltigen Bestuhlung eine entsprechend günstige Transportmöglichkeit für viele Personen, allerdings ist er im Unterhalt aufgrund hoher Versicherungseinstufung und teurer Ersatzteile eher unwirtschaftlich. Und Ersatzteile benötigt er definitiv, denn Traggelenke schlagen aus, Koppelstangen klappern und Spurstangenköpfe sind anfällig. Ventildeckel sind gerne undicht, Kopfdichtungen brennen durch. Bei alten Modellen reißen gerne die Keilriemen, erst ab 1990 wurden hier breitere Varianten eingesetzt. Letztendlich ist die eventuelle Anschaffung ein Rechenbeispiel.

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