Mitsubishi Pajero – ein richtiger Geländewagen

Zwei Dinge lassen sich über den Mitsubishi Pajero sagen: die Wahl der Modellbezeichnung war ein Griff ins Klo und der Wagen ist noch ein richtiger Offroader und keiner dieser modernen SUVs, mit denen Muttis ihre lieben Kleinen zur Babyspielgruppe karren.

Mitsubishi Pajero V20 DreitürerErstere Feststellung zeigt, dass es für Hersteller gar nicht so leicht ist wohlklingende Namen für ihre Fahrzeuge zu finden. Das hierzulande bekannte Pajero wirkt wie ein Fantasiewort, bezeichnet eine Unterart der Pampaskatze. Das ist auch gar nicht weiter schlimm, würde “Pajero” im spanischen nicht “Wichser” bedeuten. Gut, man hat sich, als es vor ewigen Zeiten durch die Fachpresse ging kurzfristig amüsiert, aber heute denkt auch keiner mehr drüber nach. In den entsprechenden Ländern bekam er einen anderen Namen, hier blieb er Pajero.

Die zweite Feststellung wird durch die Tatsache untermauert, dass der Pajero noch wie ein typischer Geländewagen aufgebaut ist, über diverse technische Gimmicks und auch das schwammige Fahrverhalten eines echten Offroaders verfügt. Schlagworte wie Allrad, Geländeuntersetzung, Zentraldifferenzial und Sperren lassen das Herz jedes Menschen höher schlagen, der sich gerne mit seinem Gefährt abseits fester Wege tummelt – gerne auch mit einem Anhänger hinten dran, denn er kann auch ordentlich was ziehen.

Bereits seit 1982 bietet Mitsubishi einen Pajero an, die hier gezeigte von 1991 bis 2000 gebaute zweite Generation – intern V20 genannt – ist im Gegensatz zum Vorgänger auf dem Gebrauchtwagenmarkt auch noch recht häufig anzutreffen. Das liegt zum einen an der wesentlich besseren Rostvorsorge, zum anderen aber auch daran, das in die Jahre gekommene Geländewagen im Unterhalt teurer werden. Die großen Benziner kosten viel Steuern und haben einen entsprechenden Durst. Und Reparaturen sind aufgrund der teuren Mitsubishi Pajero Ersatzteile auch kein Pappenstiel.

Das viel zu große Lenkungsspiel ist eine Schwachstelle des Wagens, die größten Sorgen bereitet dem TÜV die überdurchschnittliche hohe Ausfallquote im Bereich der Beleuchtung. Die Bremsleitungen und die vordere Fußbremse geben ebenfalls Anlass zur Kritik. Marode Auspuff- und Kraftstoffanlagen sowie Ölverlust können die Erteilung der Plakette vereiteln. Wenigstens kann man aufgrund der einfachen Technik noch viel selber machen.

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