Seat Toledo II – der Leon mit Kofferraumanbau

Die zweite Generation des Seat Toledo, gebaut von 1998 bis 2005 (hier variieren die Angaben je nach Quelle), wird gerne als Seat Leon mit Rucksack gesehen. Dabei ist es wohl eher umgekehrt, schließlich gab es den Toledo zuerst. Dieser zielt, wie bei viertürigen Stufenheckfahrzeugen der Unteren Mittelklasse häufig üblich, auf die eher konservative Kundschaft ab und wies nun im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem Seat Toledo I, einen klassischen Kofferraumdeckel auf. Dies bedeutete allerdings auch Einschnitte in der Variabilität und das Kofferraumvolumen sank um 50 Liter auf nunmehr 500 Liter, die aber sicherlich immer noch üppig für ein Fahrzeug dieser Klasse sind. Die schlechtere Rundumsicht im Gegensatz zum Vorgänger sei an dieser Stelle noch erwähnt.

Seat Toledo II 1MDer Seat Toledo steht, wie so viele andere Konzernbrüder auch, auf Basis des VW Golf IV, das Interieur kommt vom Audi A3. Dadurch erbt der Toledo allerdings nicht nur die zuverlässige Technik aus dem Mutterkonzern, sondern leider auch die Schwachstellen. Die defekten Fensterheber sind im Großkonzern ja fast schon so etwas wie ein Markenzeichen und dürfen somit auch beim Seat nicht fehlen. Des Weiteren seinen hier kaputte Luftmassenmesser und Zündschalter erwähnt sowie Probleme mit dem Zahnriemen bei den TDI-Modellen, durchgebrannten Zylinderkopfdichtungen und vereinzelt vorkommende gerissene Ölwannen.

Der Prüfingenieur stört sich vor allen Dingen an der Beleuchtungseinrichtung und dort im speziellen an Problemen mit den Scheinwerfern. Bei älteren Fahrzeugen kann es zu einem erhöhten Verschleiß der Seat Toledo Bremsscheiben kommen und auch die Bremswirkung hinten wird häufiger beanstandet. Die Auspuffanlagen werden ebenfalls überdurchschnittlich häufig bemängelt. Abschließend sei hier noch der Ölverlust der Motoren erwähnt.

Apropos Motoren: hier gab es die von VW bekannte Palette, bei der für jeden Geschmack etwas dabei war. Bei den Benzinern reichte der Hubraum von 1,6 Litern im Vierzylinder bis hin zu 2,3 Litern im Fünfzylinder. Die Leistungsspanne reichte von langweiligen, aber weit verbreiteten 101 PS bis hin zu turbogeladenen 180 PS. Die Diesel schöpften aus 1,9 Litern Hubraum je nach Version zwischen 90 und 150 PS. Das Gros der auf dem Gebrauchtwagenmarkt erhältlichen Fahrzeuge ist allerdings mit einem Ottomotor ausgerüstet.

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