Der neue Cherokee – Getriebeprobleme

Der Autobauer Daimler liegt mit der Fertigung seines Jeep Cherokee etwa zwei Monate zurück. So warten etwa 10.000 Autos auf ihre Fertigstellung. Warum? Ja das schaue ich mir mal genauer an:

Die Hauptursache für die Verzögerung ist laut Hersteller ein Getriebeproblem hinsichtlich der Software. Diese muss auf die quereingebaute ZF-Wandlerautomatik mit neun Gängen genau abgestimmt werden, ansonsten ruckelt das Fahren. Der für Juli vorgesehene Verkaufsstart in den USA muss so auf unbestimmte Zeit verschoben werden. In Europa sollte der Cherokee Ende 2013 verkauft werden.

Die Neuprogrammierung der Steuerung wird derzeit unter Hochdruck vorangetrieben. Besonders bei den letzten beiden Gängen treten Probleme auf, von ruckelhaften Schaltvorgängen ist die Rede. Das ist im Prinzip wenig verwunderlich, denn ZF hat gerade bei den letzten beiden Gängen auf die sonst übliche Lammelenbremsen-Kupplung verzichtet, die den Schaltvorgang durch ihre Reibung mehr oder minder gut glätten können. Platz sparen war hier die Devise, was auch der Grund dafür ist, dass es bei diesen Gängen zum Einsatz von hydraulischen Klauenkupplungen kam, welche nur mit einer wirklich aufwendigen motorspezifischen Elektronik ruckelfrei schaltbar sind.

Die seit jeher herrschende Kenntnis der Offroad-Fahrer, die Technik müsse möglichst einfach sein, wird meiner Meinung nach durch derartige Vorfälle bestärkt. So ist nun auch bei der Antriebstechnik die Elektronik auf dem Vormarsch.

Im Fall des Cherokee liegt das Ruckeln aber definitiv nicht am Getriebe, denn das lässt sich beispielsweise im Land Rover Evoque ruckelfrei schalten – komplett über alle Gänge hinweg. Irgendwas haben die Softwareingenieure und Elektrotechniker wohl übersehen, hoffen wir, dass Chrysler bald auf den Fehler kommt, denn der Cherokee ist ein großer Hoffnungsträger des Konzerns, ohne welchen man die Zahlen und Erwartungen für das Jahr 2013 “vergessen” könne. Der Cherokee ist schon immer als robuster und zuverlässiger Geländewagen bekannt, auch in der EU ist er besonders unter Off-Road Fahrern sehr beliebt.

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