Gleitlager? Ja oder Nein?

Um den Einsatz eines Gleitlagers zu entscheiden muss erst einmal das System als Ganzes betrachtet werden. Dann sollten einem die Vor- als auch Nachteile des Gleitlagers bewusst sein. Es gibt zudem zwei verschiedene Arten von Gleitlagern: Hydrostatische und hydrodynamische Gleitlager.

Diese unterscheiden sich eigentlich nur in zwei Dingen: Bei dem hydrodynamischen Lager entsteht der Lagereffekt erst durch eine gewisse Mindestdrehzahl, da durch spezielle Rillen in der Welle das Öl rotiert und gleichmäßig um die Welle schmiert. Bei hydrostatischen Lagern wird der erforderliche Druck durch eine Ölpumpe geleistet.

Die hydrodynamischen Lager habe eine großen Vorteil: Die habeneinen extrem niedrigen Bewegungswiderstand, weiterhin können auch stoßartige Belastungen gut von diesem Lager aufgefangen werden, da die Kraft nie nur lokal wirkt, sondern sich über die gesamte LSS verteilt, die ja schließlich überall um die Welle herum liegt. Die Lager sind zudem auch noch einfach teilbar (das hilft bei der Montage). Allerdings ist die Umgebungsgestaltung schwierig hoch kompliziert. Eine Schmierstoffversorgung ist auch ein Muss, ansonsten würde die Maschine nicht lange laufen. Eine gewisse Mindestdrehzahl ist bei der hydrodynamischen Regelung aber ein Muss, außerdem ist das Anlaufverhalten schlecht, da hier keine Lagerwirkung erzielt wird.

Dem hingegen steht das hydrostatische Gleitlager: Es wird über eine Ölpumpe ständig mit ausstreichend Schmierstoff unterstützt. So ist die Anlaufwirkung besser, außerdem eignet sich das Lager für sehr präzise Anwendungen, aber die Ölversorgung ist aufwendig, ebenso die Gestaltung. Ds alles treibt die Kosten in die Höhe.

Wer auf völlige Schwerelosigkeit steht, der sollte zu den Magnetlagern greifen. Hier jedoch ist ein Nachteil, dass es sich noch nicht um ein Standard-Element handelt. Weiterhin ist die konstruktive Gestaltung sehr schwer, ebenso ist die Tragfähigkeit sehr gering. Die Kosten steigen also auch. Dafür bekommt man ein absolut berührungsfreies und verschleißfreies Lager, welches hohe Geschwindigkeiten fahren kann. Eine regelbare Dämpfung, ein variabler Luftspalt, bald ist auch die Steifigkeit des hydrostatischen Lagers unangefochten.

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