Jaguar XK8 und XKR (X100) – Ford lässt grüßen
Der Name Jaguar hat für mich noch immer den Hauch von Noblesse, man denkt an den E-Type und die schicke Kühlerfigur auf der endlos langen Motorhaube. Die Kühlerfigur ist weg, aber die lange Haube ist beim Jaguar XK8 beziehungsweise Jaguar XKR, die intern als Jaguar X100 bezeichnet werden, noch da. Der Brite ersetzte zwar aber 1996 offiziell den Jaguar XJS, griff aber wohl eher die Tradition des altehrwürdigen E-Type auf.
Der Jaguar XK war in zwei Karosserievarianten erhältlich: als schnittiges Coupé oder Cabriolet mit Stoffverdeck. Die unterschiedlichen Modellbezeichnungen rühren von der verbauten Technik her. Der Jaguar XK8 ist der “normale” Wagen mit Saugmotor, der Jaguar XKR ist die schnellere Version mit Kompressor-Aggregat. Optisch ist der XKR an den größeren Rädern, einer Spoilerlippe am Heck, einem Kühlergrill mit Gitteroptik und den Lüftungsschlitzen in der Motorhaube vom “kleineren” Modell zu unterscheiden.
Unter der Haube des Jaguar XK8 arbeitete V8-Motor, der aus 4 Litern Hubraum 284 PS schöpfte. Das hört sich erst einmal viel an und der Wagen macht beim Start dank des Achtzylinders auch ein ordentliches Geräusch, aber so richtig flott kommt einem der elegante Engländer nicht vor. Gediegenes Cruisen, vor allen Dingen im Cabriolet, ist angesagt. Wer es flotter angehen möchte, der greift zum XKR, der Dank des Kompressors aus dem Motor ganze 363 PS mobilisiert, die auch entsprechend bissig zu Sache gehen. Beide Versionen regeln bei 250 km/h Höchstgeschwindigkeit ab, der XKR ist mit 5,4 Sekunden beim Sprint von Null auf 100 km/h über eine Sekunde schneller als der XK8.
Mit der Modellpflege von 2002 wuchs die Motorisierung an, der Hubraum wurde auf 4,2 Liter erweitert, die Leistung betrug nun 298 PS im XK8 und 395 PS im XKR. Außerdem folgte der Wechsel von einer Fünf-Stufen- auf eine Sechs-Stufen-Automatik. 2005 war dann das Ende der Produktion erreicht, der Nachfolger stand in den Startlöchern.
Wer sich nun fragt, warum ich über ein so vermeintlich teures Auto schreibe: so teuer sind sie gar nicht mehr – zumindest was die Anschaffungskosten angeht. Frühe Modelle sind schon für unter 10.000 Euro zu bekommen. Dafür erhält man ein Lederinterieur, Wurzlholz, eine Klimaanlage und vieles mehr serienmäßig. Allerdings ist der Unterhalt nicht ganz billig und gerade Reparaturen oder Jaguar XK Ersatzteile gehen schnell ins Geld. Auch wenn man fast schon spöttisch erwähnen darf, das man sich ordentlich im Teileregal bei Ford bedient hat, was am leichtesten an den Schlüsseln zu erkennen ist, die denen eines Ford Fiestas wie eineiige Zwillinge gleichen. Blinkstockhebel vom Ford Mondeo könnte man auch erwähnen und sicherlich sind es noch einige Teile mehr.
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