Jeep Grand Cherokee – unauffälliger Ami
Normalerweise fallen die hierzulande anzutreffenden Fahrzeuge aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten durch ihr außergewöhnliches und meist wuchtiges Design sowie grollende V8-Motoren auf. Anders verhält es sich da beim Jeep Grand Cherokee, dem großen Bruder des Cherokee. Dieser kommt fast schon dezent rüber und wenn er mit einem der Mercedes-Diesel bestückt ist, erinnert er eher an einen Sprinter bei der Arbeit, als an cooles Cruisen zum Drive-In einer Burgerkette.
Bereits seit 1993 ist der Grand Cherokee erhältlich, die erste bis 1998 gebaute Version, die intern Typ ZJ bezeichnet wurde, war noch sehr eckig, bot aber auch schon immens viel Platz, auch wenn das seitlich im Kofferraum untergebrachte Reserverad etwas Stauraum einnahm. Ab 1999 gab es den komplett überarbeiteten WJ, der bis 2004 angeboten wurde und der nun den vollen Laderaum zur Verfügung stellte, da das Reserverad unter den Laderaumboden wanderte. Zwischen 2005 und 2010 gab es dann den Typ WH genannten Jeep Grand Cherokee, der letztes Jahr vom neuen Typ WK abgelöst wurde.
Allen Jeep Grand Cherokee gemein ist, dass sie – wie viele SUVs entsprechend gut ausgestattet sind und den Insassen mit Lederbestuhlung und weiteren Gimmicks verwöhnen, der Jeep aber dennoch eine gewisse tauglich fürs Gelände mitbringt, während der normale SUV auf dem Waldweg schon fast überfordert ist. Die Bodenfreiheit, kurze Überhänge der Karosserie sowie selbstsperrende Differentiale ermöglichen einen Einsatz auch abseits ausgetretener Pfade. Genutzt wird dies aber wohl eher selten in hiesigen Breitengraden.
Das Interieur ist typisch amerikanisch: weiche Sitze, riesige Plastikarmaturen mit einem Haufen von Knöpfen und Schaltern. Alles wird mittels Servo und Elektronik gesteuert, dem Fahrer das Leben s einfach wie möglich gemacht. Unter der Haube werkelten Benziner mit mindestens sechs Zylindern, richtige Fans greifen natürlich nur zum Achtzylinder. Der Diesel ist eher etwas für den europäischen Markt gewesen. Es braucht nicht darauf hingewiesen werden, dass die Benziner entsprechend durstig ihr Werk verrichten.
Zu den Mängeln und Schwachstellen eines so großen und schweren Fahrzeugs gehören leider defekte Lenkgetriebe und auch der TÜV bemängelt das zu große Lenkungsspiel und defekte Antriebswellen. Allgemein nervig ist die schlechte Verarbeitungsqualität, die den Grand Cherokee aus jeder Ecke klappern und rappeln lässt. Die Jeep Grand Cherokee Bremsscheiben und -klötze verschleißen schnell, was aber nicht nur am Gewicht des Geländewagens liegt, sondern auch an der nicht gerade zurückhaltenden Fahrweise. Der Grand Cherokee kann auch dank Allrad ordentlich was ziehen, aber wird zu oft eine zu große Anhängelast bewegt, kann das Probleme mit den Automatikgetrieben verursachen.
Die Prüfingenieure notieren zudem häufig Undichtigkeiten von Motor und Getriebe, eine einseitige Wirkung der Handbremse sowie diverse Mängel im Bereich der Beleuchtung. Viele Mängel sind kleinerer Natur, allerdings sollte man die Werkstatt- und Ersatzteilkosten nicht unterschätzen. Hier lohnt sich der Vergleich. Alles in allem ist der Jeep Grand Cherokee aber ein tolles Arbeitstier, dass den Fahrer mit einem Hauch von Luxus verwöhnt.
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