Mercedes-Benz S-Klasse W 220 – beliebter als der Vorgänger

Man lernt aus seinen Fehlern. So auch Mercedes-Benz, die sich sämtliche Kritik seitens der Fachpresse und vor allen Dingen aber auch seitens der Kunden am als zu klobig geltenden Mercedes-Benz W 140 zu Herzen genommen hatten und dem ab 1998 angebotenen Nachfolger eine entsprechende Diät verpassten. In den Abmessungen verkleinert wurde neben einer Gewichtsreduktion auch ein besserer cW-Wert erreicht, was sich in besseren Fahrleistungen und geringerem Verbrauch widerspiegelte.

Mercedes-Benz S-Klasse W 220Auch der W 220 wurde in zwei Längen mit unterschiedlichem Radstand angeboten. Das passende Coupé ist übrigens die CL-Klasse der Baureihe C 215. Zurück zur Limousine, die dafür sorgte, dass viele nun wieder zu Mercedes-Benz zurück kamen oder endlich ihre alten W 126 auf den Markt warfen. Die S-Klasse der Baureihe W 220 wurde im Jahr 2002 einer Modellpflege unterzogen und bis 2005 rund 485.ooo mal gebaut. Sie war lange Zeit Marktführer in der Riege der Oberklassefahrzeuge, bis sie 2004 vom 7er BMW abgelöst wurde.

Die meist gewählte Modell war der S 320 CDI – interessant, wenn man bedenkt, dass ein Diesel in der Oberklasse vor gar nicht allzu vielen Jahren noch verpöhnt war. Die Modellpalette in der gesamten Bauzeit dieser Baureihe der Mercedes-Benz S-Klasse war verhältnismäßig umfangreich und bot im Bereich der Benziner V-Motoren mit sechs, acht oder zwölf Zylindern, die über einen Hubraum von 2,8 Litern im S 280 für den asiatischen Markt bis hin zu 6,3 Litern im in Kleinserie aufgelegten S 63 AMG verfügten. Die Leistung reichte dabei von 204 bis 612 PS.

Gediegener und sparsamer ging es mit den Dieselmodellen voran. Zwei Stück standen zur Wahl. Neben dem bereits erwähnten S 320 CDI gab es auch noch einen S 400 CDI, der anstelle eines Reihensechszylinders einen V8 unter der Haube hatte. Die Wahl der Vernunft ist definitiv der Erstgenannte, der auch entsprechend häufig auf dem Gebrauchtwagenmarkt anzutreffen ist.

Natürlich sollte trotz aller Ersparnis gegenüber dem ehemaligen Neuwagenpreis ein Polster für Ersatzteile eingeplant werden. Denn so gut diese Baureihe auch ist, selbst der W 220 hat Mängel und Schwachstellen, wie zum Beispiel die oft ausgeschlagenen Spurstangen oder schadhafte Bremsschläuche. Die Kraftstoffanlage leidet unter Inkontinenz und die Elektronik ist zwar nicht TÜV-relevant, sorgt aber für ärgerliche und kostspielig zu behebende Probleme aller Art. Auch die bei den meisten Modellen zum Einsatz kommende Luftfederung kann leider undicht werden. Ansonsten ist diese Baureihe sicherlich keine schlechte Wahl und soll sogar besser als ihr Nachfolger sein.

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