Nissan Leaf – elektrisch in die Zukunft?

Dieses Jahr hatte ich die Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum einen Nissan Leaf zu erfahren. Bei dem Wagen handelt es sich um ein rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug. Das scheint nun augenscheinlich keine Sensation zu sein, denn Elektroautos gibt es ja schon lang genug. Allerdings sind die älteren Fahrzeuge, die ich noch in Erinnerung habe, meist mit Batterien vollgestopft und bieten somit kaum noch einen Nutzwert. Auch andere Hersteller haben schon Elektroautos auf dem Markt, die aber häufig sehr klein sind oder umgebaute Verbrennerfahrzeuge – also eine Art Kompromiss.

Nissan hingegen hat ein eigenständiges Modell entwickelt, den Nissan Leaf. Diesen gibt es nicht schon als Diesel oder Benziner, es ist ein reines Elektromodell, dass dieses Jahr in Deutschland eingeführt wurde. Warum erst jetzt, verstehe ich auch nicht so wirklich, denn in Amerika beispielsweise fahren diese Fahrzeuge schon seit gut zwei Jahren durchs weite Land. Wobei das Land eher nicht allzu weit sein sollte, denn auch der Nissan Leaf kämpft natürlich mit einem der größten Probleme aller reinen Elektrofahrzeuge: der Reichweite.

Von Nissan großzügig angegebene und vermutlich unter Laborbedingungen ermittelte 175 km ergaben bei mir in der Praxis eher 100 bis 120 Kilometer. Nun ist es in der Eifelregion allerdings auch sehr bergig und ein entsprechender Mehrverbrauch gegenüber dem platten Land sicherlich normal. Dafür bekommt man aber auch ein vollwertiges Fahrzeug mit den Abmessungen eines Golfs und einem doch erstaunlich großen Raumangebot. Platz für fünf Personen und selbst im Kofferraum ist einiges an Gepäck oder Einkäufen zu verstauen.

Auch die Leistung ist für einen Neuling in Sachen Elektromobilität erstaunlich, denn der Wagen hat immer Leistung, es gibt keine zu schaltenden Gänge oder schlechte Drehzahlbereiche. Es ist wie ein ferngesteuertes Auto: vorwärts oder rückwärts – Ende. Das geht auch im Regen, um hier schon einmal den klassischen Vorbehalten gegenüber Elektroautos entgegen zu wirken. Elektrisch funktionieren dafür zum Beispiel die serienmäßigen Fensterheber.

Ebenfalls an Bord: Navigationssystem, Rückfahrkamera und Klimaanlage. Einzig eine Sitzheizung gehört zu den wenigen Optionen. Und einige der Schalter (am Lenkrad) kennt man auch aus anderen Fahrzeugen. Hier wurde sicherlich aus Kostengründen ins Regal gegriffen, was wohl auch legitim ist und gerade in Sachen Ersatzteilen zu günstigeren Preisen führen sollte, als bei den fahrzeugspezifischen Teilen wie zum Beispiel den sehr auffälligen Scheinwerfern des Nissan Leaf. Jetzt fehlt nur noch ein Ausbau der Infrastruktur, um die Fahrzeuge auch richtig im Alltag nutzen zu können.

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