Renault 5 / R5 – der langjährige Verkaufserfolg aus Frankreich

Als ich kürzlich mal wieder einen R5 am Wegesrand geparkt sah, musste ich schmunzeln. Irgendwie mag ich die Dinger, vielleicht weil meine Mutter einen hatte. Interessanterweise habe ich aber eigentlich gar keine Erinnerung an den Wagen, kenne ihn nur von Fotos. Vielleicht liegt meine Affinität auch einfach nur in einem Modellauto aus der Zeit begründet.

Wer mit der Abkürzung R5 nichts anfangen kann: es steht für Renault 5. Dieser französische Kleinwagen, der als klassisches Schrägheck mit drei oder fünf Türen geordert werden konnte schloss die Lücke zwischen den R4 und dem R6. Hier in Deutschland sind diese Fahrzeuge fast vollständig aus dem alltäglichen Straßenverkehr verschwunden, meist sieht man noch eines der späten Modelle. Immerhin wurde der Renault 5 über 20 Jahre gebaut. 1972 erblickte er das automobile Licht der Welt, 1984 startete die zweite Serie, die auch Super 5 genannt wurde und gegenüber der ersten Serie scheinbar behutsam modernisiert worden war. Dabei war es eine komplette Neuentwicklung. 1987 erfolgte eine Überarbeitung und so wurde der R5 immerhin bis 1996 gebaut.

Natürlich ist er in Frankreich das, was hier der Golf ist, ein Dauerbrenner, den man an jeder Ecke sah und zum Teil noch heute sieht. Hier ist er, wie bereits erwähnt, schon seltener. Man sieht mal eines der letzten Sondermodelle wie den Renault 5 Campus oder den R5 Primus. Das ist es dann aber auch schon. Einen richtigen Sammlercharakter scheinen die kleinen Franzose hierzulande nicht zu haben. Die einzige Ausnahme bilden hier wohl die potenten Modelle, die zum Beispiel auf Namen wie Renault 5 Turbo 2, Renault 5 GTE oder Renault 5 Alpine Turbo hören. Motoren mit bis zu 160 PS verwandeln den Kleinwagen dabei in eine Rakete, teilweise durch martialisch wirkende Verbreiterungen mit Lufteinlässen in Szene gesetzt.

Dem normalen R5 reichte weniger Leistung. Motoren mit bis zu 1,4 Litern Hubraum und maximal 107 PS sorgten für ausreichende Mobilität. Der hiesige Gebrauchtwagen ist überschaubar, die meisten Fahrzeuge haben kleine Motoren mit unter 60 PS, wie sie halt zu Hauf gebaut wurden. Preise von unter 1.000 Euro sprechen eine deutliche Sprache ob der mangelnden Beliebtheit als Gebrauchtwagen. Immerhin sind Ersatzteile im Internet noch zu finden und es gibt zumindest für die schnelleren Versionen, die man nicht für ein paar Euros bekommt, eine rege Szene, die sich um den Erhalt kümmert.

Schlagwörter: , , , , , ,

Leave a Reply