VW New Beetle – der Retro-Käfer

VW New Beetle
Ein nett gemeinter Versuch von Volkswagen, mit dem VW New Beetle einen Nachfolger des VW Käfer zu bringen, der in Zeiten des Retrodesigns auf Kundenfang gehen sollte. Tatsächlich spielten viele Details auf den millionenfach verkauften Vorgänger an: die rundliche Form, die Kotflügel, breite Seitenschweller in Erinnerung an Trittbretter, die runden Leuchten vorne wie hinten und auch im Innenraum gab es käfertypische Designmerkmale wie Haltegriffe- und schlaufen, Blumenvasen und weitere Details.

Doch der wahre Käferfan konnte sich mit dem “Imitat” nicht anfreunden, denn wenn man die Klappe am Heck öffnet, schaut man ins Leere des dort nun befindlichen Kofferraums. Da der New Beetle auf der Plattform des Golf IV steht, war ein Heckmotor wie beim Original nicht möglich. Stattdessen kam hier die bewährte und für den New Beetle leicht modifizierte Golftechnik zum Einsatz – samt der Motoren, die man nun unter der vorderen Haube fand.

Zur Markteinführung 1997 konnte man aus zwei Motorvarianten des Golf IV wählen: ein 2-Liter-Benziner mit 116 PS und ein Turbodiesel mit 1,9 Litern Hubraum und 90 PS. Im Laufe der bis Mitte 2010 anhaltenden Bauzeit kamen diverse Motoren dazu. Im Bereich der Diesel gab es ab 2000 den Pumpe-Düse-TDI der bei gleich gebliebenem Hubraum 101 PS leistete (105 PS ab 2005). Bei den Benzinern ging es beim kleinen 1,4 Liter mit 75 PS los und hörte im RSI bei einem Sechszylinder mit 3,2 Litern und 224 PS auf. Dazwischen gab es diverse 1,6-, 1,8-, und 2,0-Liter-Motoren mit und ohne Turbo. Außerdem war ein Fünfzylinder erhältlich.

Obwohl am Anfang reges Interesse herrschte, ebte dieses schnell wieder ab. Denn die Technik stammte zwar vom Golf, das Raumangebot war aber New Beetle – also durch die Bauart bedingt entsprechend geringer. Letztendlich konnte man den Wagen nur wegen der Optik kaufen, mit Vernunft hatte das wenig zu tun. Auch wenn das für das Cabriolet, welches ab 2003 erhältlich war, nicht ganz zutrifft.

Leider erbte der VW New Beetle nicht nur die Technik des Golf IV, sondern leider auch dessen Macken. Defekte Luftmassenmesser und Fensterheber werden hier genannt, eine spinnende Elektrik sowie Zahnriemenrisse bei den TDI-Motoren sind keine Seltenheit. Durch die Produktion in Mexiko scheint auch die Qualität zu leiden, was sich in wackelnden Sitzen und geräuschvollen Armaturenbrettern feststellen lässt. Und das der Auspuff rostet ist wenigstens eine schöne Gemeinsamkeit, die er mit seinem Vorgänger teilt.

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