VW Touareg – geländetaugliche Oberklasse

Richtige Geländewagen sind spartanisch ausgestattete Fahrzeug, die einfach zu warten sind, dabei aber jeglichen Komfort vermissen lassen. Das es auch anders geht, zeigte der Range Rover, der Geländetauglichkeit mit Luxus vereinbarte. Immer mehr Hersteller zogen nach und so brachte Volkswagen 2002 den VW Touareg auf den Markt, der als Vertreter der von allen grün angehauchten Menschen verhassten SUV-Klasse dank seines Allradantriebs mit diversen Einstellmöglichkeiten auch tatsächlich abseits befestigter Straßen zu bewegen ist. Ob dies in der Praxis auch geschieht, steht wahrlich auf einem anderen Blatt.

Denn wenn man im Innenraum Platz genommen hat, erwarten einen neben einer soliden Verarbeitungsqualität auch edle Materialien wie Holz und Leder, die einen Hauch von Luxus versprühen. Und mit Hilfe der Zubehörliste lässt sich die Ausstattung ebenfalls auf ein entsprechendes Niveau heben. Mit dem Touareg kann man also auch genau so gut vor dem Kasino parken, er ist voll gesellschaftsfähig – auch in den oberen Kreisen.

Für den Vortrieb standen dem interessierten Neuwagenkunden der ersten von 2002 bis 2010 gebauten Baureihe in den verschiedenen Jahren diverse Motorisierungen zur Auswahl. Bei den durstigen Benziner gab es den schwächlichen V6 mit 3,2 Litern Hubraum, dessen Leistung von anfänglich 220 PS mit den rund 2,2 Tonnen Gewicht heillos überfordert war. Besser machten es die V8-Motoren mit 4,2 Litern Hubraum, die in den ersten Jahren 310 PS und nach 2006 dann 350 PS leisteten und dem schweren Wagen doch schon beachtliche Fahrleistungen bescherten. Das stärkste Treibwerk war natürlich der W12, zu erkennen an den runden Doppelrohren. Aus 6 Litern Hubraum mobilisierte der Motor 450 PS, die Höchstgeschwindigkeit wurde bei 250 km/h abgeregelt. In 5,9 Sekunden war der Koloss von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen, was dem ein oder anderen Sportwagenfahrer an der Ampel sicherlich das Wasser in die Augen trieb.

Wer es etwas verbrauchsgünstiger wollte, der bekam den Tourag auch mit einer Auswahl an Dieselmotoren. Die vernünftigste Variante ist sicherlich der 3.0 V6 TDI mit einer anfänglichen Leistung von 225 PS, der nach dem kleinen Update 2006 dann 240 PS an die Antriebsachsen übermittelte. Der kleine R5-Motor mit 174 PS braucht ähnlich viel bei weniger Leistung, die beiden V10 TDI mit ihren 5 Litern Hubraum brauchen zwar ein bis 2 Liter mehr, bieten dafür aber auch ein monströses Drehmoment von 750 (im 5.0 V10 TDI) bzw. 850 Nm (im R50).

Gebraucht sind die Zehnzylinder häufig zu Schnäppchenpreisen zu finden, obwohl man für diese einen nachzurüstenden Dieselpartikelfilter bekommt – ganz im Gegensatz zum V10-Phaeton. Insgesamt machen die Touaregs einen guten Eindruck, die vollverzinkte Karosse rostet nicht, wenn es nicht mal zu Beispiel durch Unfälle verursachte Schäden an ihr gab. Ein großes Manko ist die Elektrikonik, die natürlich zu Hauf verbaut ist und gerne spinnt oder den Geist aufgibt und dann für viel Geld ersetzt bzw. instandgesetzt werden möchte. Der Antriebsstrang ist solide, einzig das bei den Dieselmodellen so gerne durchgeführte Chiptuning sorgt wohl für defekte Turbolader und Zylinderköpfe. Alles in allem aber ein empfehlenswerter Geländegänger mit einem Hauch Luxus, der auch im Alter wenig Probleme macht.

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One Response to “VW Touareg – geländetaugliche Oberklasse”

  1. […] 2006 wird der Luxuslaster namens Audi Q7 auf der gleichen Plattform wie der VW Touareg und der Porsche Cayenne gebaut und zwar ebenso wie seine Brüder bei VW in Bratislava / Slowakei. […]

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