Daewoo Nubira – koreanische Kostenfalle

Daewoo Nubira Kombi KLAJVon 1997 bot der koreanische Hersteller Daewoo in der unteren Mittelklasse den Nubira an, was übersetzt wohl so viel wie “um die Welt fahren” heißt. Das ist eventuell etwas hoch gegriffen, den schon in der Mitte des letzten Jahrzehnts stellte sich heraus, dass nicht alle Fahrzeuge aus dem asiatischen Raum problemlose Langläufer sind und der Daewoo Nubira eben keiner der Japaner ist, die in allen Statistiken nur die besten Plätze belegen, sondern nur ein günstiger Koreaner.

Dies gilt auch für den Gebrauchtwagenmarkt, auf dem es zwar nicht viele Nubira gibt, diese dafür aber umso günstiger. Hier sollte man allerdings Vorsicht walten lassen, denn Daewoo Nubira Ersatzteile sind nicht gerade günstig und ein Reparaturrisiko besteht wegen diverser Schwachstellen und vom TÜV genannter Mängel definitiv. Die Prüfingenieure bemängeln beispielsweise den Ölverlust des Nubira an Motor und Getriebe, defekte Hinterachsaufhängungen und auch Rost ist leider ein Thema, wenn auch seltener. In puncto Beleuchtung schwächeln vor allen Dingen die Daewoo Nubira Blinker, die nicht nur typisch an und aus gehen, sondern tatsächlich Störungen aufweisen. Die Bremse ist ein weiteres dunkles Kapitel, die Wirkung der Bremse an der Hinterachse ist aufgrund der verbauten Trommelbremsen nicht wirklich gut und die Bremsleitungen sind schnell marode. Der schlechte Auspuff kann ebenfalls die Erteilung des TÜV-Segens vereiteln.

Für den TÜV nicht relevant, aber dennoch ärgerlich, ist die Tatsache der häufigen Motorschäden vor dem Baujahr 2000. Eine Ursache dafür waren unter anderem gerissene Zahnriemen sowie Überhitzung und durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen. Die Motoren gehören eh nicht zur Stärke des Daewoo Nubira, den es mit zwei Benzinern und in drei Ausstattungsvarianten gab. Im Daewoo Nubira 1.6 SE und Nubira 1.6 SX verrichtete ein Ottomotor mit 1,6 Litern Hubraum und 103 PS seinen Dienst, im Topmodell Daewoo Nubira 2.0 CDX ein 2 Liter mit 133 PS. Leider scheint die Leistung nur auf dem Papier zu existieren, denn der Fronttriebler legt wenig Agilität an den Tag. Die Kraftübertragung ist wohl zu schwach, die Kupplung rutscht gerne. Die erhältliche Automatik sollte man ebenfalls meiden.

Daewoo bot den Wagen, der übrigens als viertüriges Stufenheck, fünftüriges Schrägheck und als fünftüriger Kombi erhältlich war, als Nubira LPG auch mit einer Gasanlage an, diese sind auf dem hiesigen Gebrauchtmarkt aber eher selten anzutreffen. Abgelöst wurde der Nubira, der während seiner Bauzeit auch diverse Facelifts erhielt vom Chevrolet Nubira.

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One Response to “Daewoo Nubira – koreanische Kostenfalle”

  1. […] Chevrolet Nubira erblickte eigentlich als Daewoo Nubira der neuen Generation das Licht der Welt. Durch die Übernahme von Chevrolet sowie der neuen […]

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