Ford Escort – das rostige Schnäppchen

Ford Escort VI
Seit 1968 hat Ford das Modell Escort im Angebot. Diese frühen Generationen spielen heute aber eher im Bereich der Oldtimerszene eine Rolle. Die eckigen 80er-Jahre-Modelle der 3. und 4. Generationen sind aktuell für Sammler noch eher unattraktiv und auf deutschen Straßen auch kaum noch anzutreffen. Die einzige Ausnahme bildet hier das Cabrio der Baureihe. Dieser Beitrag behandelt die rundlicheren 90er-Jahre Baureihen, also die Generationen 5, 6 und 7, wobei die bis 2000 gebaute Baureihe Mk VII auch die letzte war und der Focus den Escort ablöste, auch wenn der Escort noch als Escort Classic parallel verkauft wurde.

Der so genannte Escort ’90 wurde – die Vermutung liegt nah – 1990 eingeführt. Die 5. Generation hatte wesentlich mehr Rundungen als der Vorgänger und konnte in seiner Klasse einen großen Vorteil nutzen: er war ein Jahr vor dem neuen Golf und Astra auf dem Markt. Das kurzfristige Absatzplus hielt aber nicht lang an, den Als VW und Opel ihre Fahrzeuge vorstellten, wirkte der erst ein Jahr alte Ford Escort schon fast wieder veraltet, weshalb es auch recht zügig ein Facelift gab und dann der Escort ’93, also der Mk6, folgte. Dabei wurden nicht nur die Front- und Heckpartien modernisiert, sondern auch die Technik verbessert. Ab 1995 gab es dann noch mal ein deutlich modernisiertes Fahrzeug, das als Escort der 7. Generation bis 1998 im Angebot war, bevor er, wie erwähnt, als Classic bis 2000 weiter verkauft wurde.

Ford Escort Cabrio Mk7Den Ford Escort gab es als Schrägheck mit drei oder fünf Türen, als Cabriolet sowie als Kombi, der wie bei Ford üblich “Turnier” genannt wurde. Auch eine Kastenwagenvariante namens Express gab es. Die Stufenheckversion heißt nicht Escort, sondern bildet als “Orion” ein eigenes eher erfolgloses Modell. Die Motorenpalette war vielfältig und reichte vom nicht zu empfehlenden 1,3 Liter mit 60 PS, in diversen Steigerungen unter anderem den im XR3i verwandten 1,8 Liter mit 105 PS (später 130 PS), über den RS2000 mit dem 2 Liter 16V-Motor, der 150 PS leistete, bis hin zum Ford Escort RS Cosworth mit 2,0 Litern Hubraum, aus denen dank Turbolader 220 PS geschöpft wurden. Empfehlenswert sind hier sicherlich die moderneren Zetec-Motoren mit 1,6 Litern Hubraum und 88 PS oder 1,8 Litern mit 115 PS, mit denen der Escort auch als Kombi ausreichend motorisiert ist.

Ford Escort Express Kasten Mk7Der große Vorteil ist, dass sämtliche Escort-Modelle dieser Bauzeit recht günstig zu bekommen sind, der Gebrauchtmarkt ist voll, die Auswahl entsprechend groß. Leider hat dies auch einen Grund, denn im Alter nagt der Rost sehr gerne an der Karosse, die Elektrik spinnt ab und an und auch die Achsen machen gerne Probleme. Die Antriebswellen als auch die Bremsen zeigen übermäßigen Verschleiß und der Boden unterm Fahrzeug könnte feucht werden, da der Escort im Alter mit Inkontinenz zu kämpfen hat. Der wirtschaftliche Totalschaden ist bei einem Riss des Zahnriemens bei Fahrzeugen dieser Preisklasse sicherlich auch klar.

Das Hauptaugenmerk sollte bei der Suche also auf den späten Modellen mit mittlerer Motorisierung, schöner Ausstattung und gutem Zustand liegen. Dann kann man für relativ wenig Geld ein brauchbares Fahrzeug mit entsprechendem Nutzwert bewegen.

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One Response to “Ford Escort – das rostige Schnäppchen”

  1. […] aber nicht so recht durchsetzen. Dies gilt auch für Ford, die mit einer Stufenheckversion des Ford Escort versuchten, die klassische Klientel für sich zu gewinnen. Das Fahrzeug bekam einen eigenen […]