Nissan Primera P10 – kein japanischer Dauerläufer

Nissan Primera P10 StufenheckDer Nissan Primera löste seinen Vorgänger Nissan Bluebird ab und war in der 1. Generation, die intern Baureihe P10 genannt wurde, von 1990 bis 1996 angeboten, der Kombi namens Nissan Primera Traveller sogar bis 1997. Der Kombi (intern W10 bezeichnet) basiert aber auf einer anderen Plattform und hat zumindest technisch gesehen bis auf den Namen wenig mit der Limousine gemeinsam.

In der Mittelklasse, in der er gegen Vectra und Co. antrat, konnte sich der extra für den europäischen Markt konzipierte Primera schnell behaupten. Neben der bereits erwähnten Version als fünftüriger Kombi gab es ihn noch in zwei weiteren Karosserievarianten: als viertüriges Stufenheck und als fünftüriges Schrägheck. 1993 gab es eine erste kleine Überarbeitung, 1995 folgte ein umfangreicheres Facelift. Zu erkennen sind diese unter anderem am geänderten Kühlergrill und den tiefer gezogenen Stoßstangen.

Unter der Haube verrichteten ausschließlich Reihenvierzylinder ihren Dienst, die als Benziner alle über 16 Ventile verfügen und als sehr robust gelten – hohe Laufleistungen sind hier keine Seltenheit. Es gab zwei verschiedene Hubraumgrößen: 1,6 Liter und 2 Liter. Der kleine 1,6er leistete 90 PS, der normale Zweiliter 115 PS und in der Version als 2.0 eGT sogar 150 PS. Die Motoren unterscheiden sich allerdings je nach Baujahr in puncto Gemischaufbereitung. Die 1,6 Liter Motoren hatten noch einen Vergaser, der erste 2-Liter eine Zentraleinspritzung. A 1993 erhielten diese auch eine Multipointeinspritzung wie der 2.0 eGT. Über die gesamte Bauzeit des Primera hatte Nissan nur einen Dieselmotor im Angebot. Der Achtventiler schöpfte aus 2 Litern Hubraum 75 PS.

Häufig anzutreffen sind die beiden schwächer motorisierten Benziner, die allerdings nicht als sonderlich sparsam gelten. Der wenig agile Diesel ist aber aufgrund der Besteuerung keine wirklich empfehlenswerte Alternative. Zu den Problemen der Motoren zählen undichte Ausgleichsbehälter die für Kühlmittelverlust und Überhitzungserscheinungen wie durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen sorgen. Die Getriebe können streiken, wenn man Pech hat lässt sich der Rückwärtsgang nicht mehr einlegen. Eine Schwachstelle ist der Ölverlust am hinteren Kurbelwellendichtring, der zu einer verölten Kupplung führen kann.

Ärgerlich, aber für den TÜV nicht relevant sind lockere Türdichtungen. Den Prüfingenieur interessieren eher die problematischen Antriebswellen, defekte Vorder- und Hinterachsen sowie Rost. Außerdem wird häufig die unzureichende Wirkung der Fußbremse sowie korrodierende Bremsleitungen bemängelt. Ebenfalls nicht sicher vor der braunen Pest sind die Auspuffanlegen. Die Nissan Primera Scheinwerfer werden ebenso überdurchschnittlich beanstandet, wie auch die Rückleuchten und Warnblinker. Das lässt den Japaner leider nicht zu dem klischeehaften Dauerläufer werden, den man erwartet hätte.

Schlagwörter: , , , , ,

One Response to “Nissan Primera P10 – kein japanischer Dauerläufer”

  1. […] ein Fahrzeug japanischer Produktion erwies sich sein Vorgänger Nissan Primera P10 als eher nicht haltbar, weshalb beim hier gezeigten Nissan Primera der zweiten Generation, die […]

Leave a Reply