Porsche Cayman – ein Baby-911?
Denkt man an Porsche, denkt man an den 911 in all seinen vielen Versionen. Er verkörpert den deutschen Sportwagen schlechthin und das schon seit Jahrzehnten mit dem eigentlich immer gleichen Grunddesign. Für viele ist der Wagen einfach ein Traum, der aber aus finanzieller Sicht häufig unerreichbar ist. Da Porsche aber ein auf Kunden angewiesenes Unternehmen ist, wurde der Markt in der Preisklasse unterhalb des Elfers in der Vergangenheit auch schon diverse Male mit verschiedenen Modellen bedient, die sich optisch deutlich vom “Standard-Porsche” abhoben: 924 und Co. lassen grüßen.
Als weiteres Modell präsentierte man 1996 den Porsche Boxster, einen kleinen Roadster, der für verhältnismäßig “wenig” Geld den Einstieg in die Porschewelt ermöglichte, aber von “richtigen” Porschefahrern und -fans gerne als Hausfrauen-Porsche verspottet wurde. Außerdem ist offen fahren nicht jedermanns Sache und so brachte man ein Jahr nach Einführung der zweiten Generation des Boxsters auch eine geschlossene Version des Mittelmotorwagens auf den Markt: den zweisitzigen Porsche Cayman. Diese seit 2005 erhältliche Coupé-Version des Boxters muss sich seitdem ständig mit dem teureren Porsche 911 vergleichen lassen, nicht zuletzt, weil sie sich optisch doch sehr ähnlich sind. Der Porschefan wird nun aufschreien und etliche Details aufzählen, in denen sich die beiden Modelle unterscheiden, doch dem Laien wird im flotten Vorbeifahren nur ein Porsche auffallen, der wie ein 911 aussah.
Und der Porsche Cayman kommt außer beim Preis auch in vielen Bereichen verdammt nah heran, so dass man sich manchmal echt fragen muss, ob der Mehrpreis für den 911 überhaupt gerechtfertigt ist. Denn der Cayman geht ebenfalls flott zur Sache, der Porsche Cayman S sogar noch flotter und das Fahrverhalten ist durch den Mittelmotor sehr ausgewogen. Die Sechszylinder-Boxermotoren schöpfen in der Einstiegsversion aus 2,7 Litern immerhin 245 PS, der Cayman S aus 3,4 Litern sogar 295 PS. Nach dem Facelift von 2009 stiegen die Werte an, der Cayman hatte nun 2,9 Liter Hubraum und leistete 265 PS, der Cayman S bekam ein paar Kubikzentimeter mehr Hubraum und die Leistung wuchs auf 320 PS an. Noch flotter ist nur der Porsche Cayman R, der seit 2010 erhältlich ist und mit 330 PS nicht 10 PS mehr hat, sondern bei dem auch noch Gewicht eingespart wurde. So kamen zum Beispiel die leichteren Türen aus einem 911 Turbo zum Einsatz, was nochmals unterstreicht, wie nah die beiden Modelle beieinander sind.
Qualitativ ist der sportlichere Cayman sicherlich mit dem Boxster gleichzustellen und das bedeutet, dass es vermutlich nur wenige Schwachstellen und Mängel gibt. Der undichte Simmering der Kurbelwelle kann für Ölaustritt sorgen, ein Problem, dass es auch schon beim Vorgänger gab. Allerdings hat Porsche das Problem 2005 beim Boxster behoben und da der Cayman erst 2005 auf den Markt kam, sollte das Problem nicht auftreten. Und auch der TÜV hat kaum etwas auszusetzen, einzig das große Lenkungsspiel ist den Prüfern ein Dorn im Auge. Und auch die Porsche Cayman Bremse wird typisch Porsche keinerlei Mängel aufweisen und bestens ihren Dienst verrichten. Trotz des günstigen Einstandes sollte aber immer bedacht werden, das Porsche Verschleiß- und Ersatzteile auch Porsche-Preise haben.
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