Toyota Picnic – (zu) klein, aber fein

Toyota Picnic Front schrägOffiziell ist der Toyota Picnic eine Großraumlimousine bzw. ein Van, wie man das heute so auf neudeutsch nennt. Und tatsächlich gibt es ihn als 6- und 7-Sitzer. Doch dann bleibt im “Kofferraum” des 4,53 m langen Toyota wirklich nur noch Platz für einen Picknickkorb. Ob das der Grund für den Modellnamen war? Der Picnic entstand auf Basis des Toyota Carina der 3. Generation und bot bei einer ausgebauten 3. Sitzreihe immerhin 580 Liter Laderaum.

Ende 1996 wurde der Toyota Picnic in Europa eingeführt, aber bereits nach 5 Jahren war nach dem Modelljahr 2001 auch schon wieder Schluss. Die Gründe dafür können vielfältig sein, denn neben mangelndem Raum gab es anfänglich nur eine Motorisierung: einen Reihenvierzylinder mit 2 Litern Hubraum. Dieser Benziner mobilisierte dank 16-Ventil-Technik 128 PS und ist aufgrund der längeren Bauzeit am Gebrauchtwagenmarkt häufiger vertreten als der ab 1999 erhältliche Diesel, der aus einem Hubraum von 2,2 Litern gerade einmal 90 PS schöpfte.

Eine richtige Rakete ist der Toyota Picnic mit diesen Motoren sicherlich nicht, aber das ist auch nicht weiter tragisch, denn so toll war das Fahrverhalten mit extremer Seitenneigung und indirekter Lenkung nicht. Auch die Federung des eigentlich eher straffen Fahrwerks war doch bescheiden.

Toyota Picnic Heck schrägDafür wies das Fahrwerk des gerne auch mal zweifarbig lackierten Picnic beim TÜV-Report aus der Mitte des letzten Jahrzehnts keine typischen Schwachstellen auf, Rost ist äußerst selten anzutreffen. Allgemein war der kleine Van so gut, dass er 2004 den 1. Platz bei den 4- und 5-Jährigen belegte. Als einzige Schwachstellen seien die Toyota Picnic Scheinwerfer erwähnt, die überdurchschnittlich häufig Defekte aufweisen. Der Rest der Beleuchtung wies aber kaum Mängel auf. Auf den Prüfbescheinigungen konnten allerdings auch undichte Kraftstoffanlagen negativ vermerkt worden sein.

Letztendlich ist der Wagen ja nun auch nicht mehr jünger geworden, die wenigen Fahrzeuge, die man zu Gesicht bekommt, machen aber auch heute noch einen guten Eindruck. Wer also eventuell auf die letzte Sitzreihe verzichten kann, erhält ab rund 2.000 Euro eine kleine Großraumlimousine, die ihm vermutlich wenig Ärger machen wird. Für zirka 1.000 Euro mehr hat er dann auch eine Laufleistung von unter 150.000 km. Dabei ist das Baujahr relativ egal, denn eine Modellpflege gab es nicht – vielleicht ein weiterer Grund, warum die Produktion eingestellt wurde.

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