Toyota Previa I – ein außergewöhnlicher Van

Bei Fahrzeugen mit Mittelmotor und Heckantrieb denken die meisten Menschen fast schon zwangsläufig an Sportwagen mit dadurch bedingt toller Gewichtsverteilung und einem entsprechend guten Fahrverhalten. An einen Van mit Platz für bis zu acht Personen denkt man eher nicht. Und doch kommt beim Toyota Previa der ersten Generation noch genau dieses Konzept zum Einsatz.

Toyota Previa I FrontDer Reihenvierzylinder war als Unterflurmotor konzipiert, wie man es eher von Bussen oder anderen Nutzfahrzeugen kennt. Der 75 Grad geneigte Motor schöpfte dank 16-Ventiltechnik 132 PS aus 2,4 Litern Hubraum. Die Zusatzaggregate fanden unter dem von 1990 bis 2000 gebauten Previa keinen Platz mehr, weshalb sie an gewohnter Stelle unter der recht kurzen Front zu finden waren. Der Toyota Previa Anlasser und die Wasserpumpe waren direkt am Motor zu finden. Um eine Wartung am eigentlich recht schwer zugänglichen Motor vorzunehmen, zum Beispiel beim regelmäßigen Wechsel der Zündkerzen oder der Kontrolle des Ventilspiels, mussten der Beifahrersitz sowie das Bodenblech rechts ausgebaut werden.

Die Kraftübertragung erfolgte übrigens per Fünfgang-Schaltgetriebe oder Vierstufen-Automatikgetriebe an die angetriebenen Hinterräder. In einigen Ländern war der Previa auch optional mit Allradantrieb erhältlich, der hier aber kaum zu bekommen ist. Alternativ zum Benziner gab es noch einen Dieselmotor mit 2,2 Litern Hubraum und 101 PS, der auf dem Gebrauchtwagenmarkt aber ebenfalls nur noch selten anzutreffen ist. Überhaupt gibt es nur wenige Toyota Previa I, die bereits ab rund 1.000 Euro zu bekommen sind. Allerdings ohne TÜV und mit hoher Laufleistung.  Soll der Toyota noch ausreichenden Rest-TÜV und eine  Laufleistung von unter 200.000 km auf der Uhr haben, werden schnell 2.000 Euro und mehr fällig. Die Preisspirale endet bei rund 4.000 Euro mit einigen utopischen Ausreißern nach oben, wie eine aktuelle Stichprobe ergab.

Toyota Previa I HeckDas Motor- und Antriebskonzept hatte aber nicht nur Vorteile. Zwar war der Innenraum trotz geringer Außenlänge verhältnismäßig lang, aufgrund der Position des Motors aber nicht sonderlich hoch. Im Winter fehlte dem Auto mit dem Heckantrieb der Grip, was dann letztendlich auch dazu führte, das der Nachfolger mit konventionellem Motor und dem für Vans üblichen Frontantrieb versehen wurde.

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