Volvo C30 – der schwedische Neueinstieg in die Kompaktklasse

Nach dem Auslaufen der Produktion des Volvo 480 im Jahr 1995 bediente Volvo die hart umkämpfte Kompaktklasse erst einmal etliche Jahre nicht mehr. 2006 wagte man dann den Neueinstieg: der Volvo C30 brachte zumindest in Sachen Design frischen Wind in die hier in Deutschland vom VW Golf dominierte Fahrzeugklasse. Das “C” im Modellnamen steht für Coupé und bedeutet leider auch, dass der Schwede in puncto Raumangebot leider nicht mit der Konkurrenz mithalten konnte. Der Nutzwert ist aber bei einem Designerstück wie dem Volvo C30 aber eh nur zweitrangig. Filigrane Details wie die dünne nach hinten offene Mittelkonsole schmeicheln dem Auge.

Volvo C30 FrontTechnisch ist der Volvo C30 mit dem Ford Focus verwandt, der aber einiges besser kann als sein schwedischer Bruder. Dieser missfällt mit einer gefühllosen Lenkung und einem fast schon zu komfortablen Fahrwerk für ein durchaus sportlich auftretendes Fahrzeug. Und der Volvo ist dank der teilweise recht potenten Motoren tatsächlich richtig flott unterwegs. Die Spitze markiert hier bei den Benzinern natürlich der Volvo C30 T5, dessen Fünfzylindermotor aus 2,5 Litern Hubraum anfänglich 220, ab 2008 sogar 230 PS mobilisierte, die wahlweise per 6-Gang-Schaltgetriebe oder 5-Gang-Automatik an die angetriebenen Vorderräder übertragen wurden. Bis 2010 gab es auch noch einen kleineren 5-Zylinder mit 2,4 Litern Hubraum und einer Leistung von 170 PS. Die kleineren Vierzylinder stammten von Ford und schöpften aus 1,6 bis 2 Litern Hubraum zwischen 100 und 145 PS. Die Vierzylinder-Diesel stammten vom PSA-Konzern und brachten es bei 1,6 oder 2 Litern auf 109 bis 136 PS. Die Fünfzylinder-Diesel stammten wie die Fünfzylinder-Benziner ebenfalls von Volvo, hatten 2 und 2,4 Liter Hubraum und eine Leistung von 150 bis 180 PS.

Volvo C30 HeckDie Dieselmotoren scheinen bisher die größten Schwachstellen des Volvo C30 zu sein. Bei den 1,6 Liter-Versionen aus Frankreich kann es aufgrund einer verstopften Ölzufuhr zu röchelnden Turboladern führen. Die Instandsetzungskosten sind nicht ohne. Reißende Luftschläuche sind ebenfalls bekannt. Bei den Volvo-Dieseln gibt es Probleme mit dem klemmenden Klappensystem im Ansaugtrakt und den Injektoren. Es gab auch schon mehrere Rückrufaktionen, die zum Beispiel das 6-Gang-Getriebe betrafen oder einen undichten Schlauch der Servolenkung. Der Monitor des Navigationssystems kann nach einiger Zeit nicht mehr aufklappen.

Immerhin ist der TÜV sehr zufrieden mit dem Volvo C30, der 2009 eine hauptsächlich optische Modellpflege erfuhr. Die hintere Multilenkerachse bereitet schon mal Probleme, die Einstellung der Scheinwerfer führt zu Bemängelungen und auch die Blinker und Warnblinker tauchen überdurchschnittlich oft negativ im Prüfbericht auf. Sonst ist beim C30 alles im grünen Bereich.

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