Nissan Almera – ein japanischer Golfkonkurrent
Mitte der 90er Jahre ersetzte Nissan den Sunny durch den Almera, der in der so genannten Golf-Klasse um die Gunst der Kunden buhlen sollte. Die erste Baureihe, N15 genannt, wurde von 1995 bis 2000 gebaut und bot drei Karosserievarianten: die Golf-typischen Fließhecks mit 3 oder 5 Türen sowie ein 4-türiges Stufenheck, das wohl am ehesten mit dem Vento zu vergleichen wäre. Die Motoren waren damals modern und holten ihre Leistung, wie man es von vielen japanischen Herstellern kannte, aus relativ wenig Hubraum, was hohe Drehzahlen zur Folge hatte. Die Benzinmotoren gab es mit 1,4 Litern Hubraum, die entweder 75 oder 88 PS leistete, mit 1,6 Litern mit wahlweise 90 oder 100 PS und im GTI mit 2 Litern die daraus flotte 143 PS mobilisierten. Letztere sind auf dem Gebrauchtmarkt aber wohl eher selten anzutreffen. Der Zweiliter-Diesel mit 75 PS ist auf Grund hoher Fixkosten durch miserable Abgaswerte und entsprechende steuerliche Einstufung eher eine schlechte Wahl.
Obwohl der Nissan Almera in der Fließheckvariante mit 4,14 Meter zwar Golf-Niveau hatte, ging es im Innenraum etwas beengter zu. Dafür gab es aber eine elektronische Wegfahrsperre, Fahrer- und Beifahrerairbags, Servolenkung sowie diverse beim deutschen Pendant aufpreispflichtige elektrische Helfer serienmäßig. Je nach Ausstattungslinie (S, LX/GX, SLX, SR, GTI, Sportline) gab es weiteres Zubehör serienmäßig. Nach dem kleinen Facelift von 1998 gab es zusätzlich noch ABS und Seitenairbags serienmäßig, die Ausstattungslinien hatten nun schöne Namen wie Motion, Competence, Ambiente, Emotion und TopSport.
Gerade das eben erwähnte ABS-System fällt negativ durch Schäden auf und auch Defekte am Anlasser sowie der elektrischen Kraftstoffpumpe sind keine Seltenheit. Und auch Rost ist leider ein Thema. Die Antriebswellen sollte man ebenso wie die Bremsanlage beäugen.
Der Nachfolger – N16 genannt -, also die zweite und gleichzeitig letzte Baureihe des Almera, die von 2000 bis 2006 gebaut wurde ist da in vielen Punkten schon besser, fällt im TÜV-Report nicht mehr ganz so negativ auf, auch wenn es hier natürlich ebenfalls Mängel gibt, die aber im Bereich der Verarbeitungsqualität zu suchen sind: wackeliges Gestühl, sich lösende Türdichtungen und defekte Wischermotoren werden hier genannt.
Die 2. Generation bot zu den vom Vorgänger bekannten Karosserievarianten auch einen Kompaktvan, der unter dem Namen “Almera Tino” vertrieben wurde. Die Motorenpalette des Almera N16 bot nun im Bereich der Benziner nur noch zwei Hubraumgrößen an: 1,5 Liter mit 90 oder 98 PS und 1,8 Liter mit 114 PS. Letzterer konnte auch mit einer 4-Gang-Automatik geordert werden. Im Bereich der Diesel standen nun ebenfalls zwei Varianten zur Verfügung: zum einen ein kleiner 1,5 Liter, der 82 PS leistete, zum anderen ein 2,2 Liter, der 136 PS an die Vorderachse übermittelte.
2002 gab es noch mal ein Update, die hierzulande wenig gefragte Stufenhecklimousine verschwand aus dem Programm, die anderen Karossen wurden optisch überarbeitet und es gab neue Dieselmotoren von Renault, die nun über eine Direkteinspritzung verfügten und mit mehr Leistung aufwarteten. Insgesamt sind die späten Modelle also sicherlich die beste Wahl und eine gute Alternative zum Platzhirsch Golf und den anderen Mitbewerbern der Klasse.
Schlagwörter: Almera, Almera Tino, N15, N16, Nissan, Nissan Almera
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